Dr. Christa Schleper

Klug Kampagne: Dr. Christa Schleper

Klosterneuburger Mikrobiologin erhält „Austro-Nobelpreis“

Die Klosterneuburger Naturwissenschaftlerin Christa Schleper ist eine der meistzitierten Forschenden Österreichs. Sie erhält dieses Jahr den renommierten Wittgenstein-Preis für ihre Arbeit mit speziellen Mikroben, den sogenannten Archaeen.

Prof. Dr. Christa Schleper wurde 1962 in Oberhausen, Deutschland, geboren. Sie ist mit dem Evolutionsbiologen Ulrich Technau verheiratet, mit dem sie zwei erwachsene Töchter hat, und wohnt in Klosterneuburg. Schleper studierte Mikrobiologie am Max-Planck-Institut für Biochemie, wo sie 1995 ihren Ph.D. erhielt. Ihre Postdoc Forschungen machte sie im unter anderen am Monterey Bay Aquarium Research Institute California, am California Institute of Technology oder an der University of California Santa Barbara. Nach einem Aufenthalt in Norwegen wurde sie an die Universität Wien berufen und leitet hier jetzt seit über 15 Jahren das Institut für funktionelle und evolutionäre Ökologie.

Ihr Forschungsschwerpunkt sind die Archaeen- das sind Mikroben, die ähnlich wie Bakterien keinen Zellkern haben und mitunter unter extremsten Bedingungen gedeihen können, wie zum Beispiel in Hydrothermalquellen (heißen Quellen) oder in unterseeischen Vulkangebieten am Meeresgrund. Im Lauf ihrer lebenslangen Forschungen zu diesem Thema fand die Mikrobiologin heraus, dass diese Kleinstlebewesen eine wichtige Rolle in den Stoffkreisläufen unserer Böden oder bei der Herstellung von Biogas spielen. Mit ihrer Forschungstätigkeit trägt liefert sie wichtige Beiträge für nachhaltigere Landwirtschaft und den Klimaschutz. Unlängst entdeckte sie nahe Island eine spezielle Gruppe dieser Archaeen, die inzwischen als „missing link“ bei der Entstehung von komplexen Lebensformen gelten.

Christa Schleper zählt mit ihren über 150 Publikationen zu den meistzitierten Forschern in Österreich und in den Jahren 2019 und 2020 zu den „Higly Cited Researchers“, also dem obersten ein Prozent der am häufigsten zitierten Wissenschaftler weltweit. (Quelle: Claritive Analytics).
 Nach dem renommierten ERC-Grand Preis 2016 folgte nun der Wittgenstein-Preis, die wichtigste Auszeichnung in der Wissenschaft in Österreich, die mit € 1,5 Millionen dotiert ist. Dieses Geld wird Christa Schleper wiederum in ihre Forschungen investieren, um bald mit neuen Erkenntnissen aufwarten zu können.


(Quelle: Standard vom 22.06.2022) 

30.06.2022

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