Nur wenige Gehminuten vom Stadtmuseum Klosterneuburg entfernt – im Haus Hermannstraße Nr. 12, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Josef Schömer für Franz Rumpler als Wohn- und Atelierhaus erbaut und später von August Bodenstein genutzt wurde – lebt und arbeitet seit vielen Jahren der international bekannte Architekt und akademische Maler Michael Fuchs.
Der Sohn von Ernst Fuchs, einem der Mitbegründer der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“, zeigte schon 2002 anlässlich seines 50. Geburtstags eine umfassende Retrospektive am Kardinal-Piffl-Platz 8. Damals huldigte er im Rahmen der Vernissage seiner Wahlheimat Klosterneuburg: Jeder Künstler, so meinte Fuchs, braucht neben dem nötigen Talent und dem richtigen Werkzeug auch den passenden Ort zum Arbeiten. Klosterneuburg biete ihm, dem „Realisten mit phantastischen Tendenzen, dessen Wurzeln in der griechischen Kunst und in der augustinischen Weltanschauung verankert sind“, die nötige Inspiration. Fast alle seine Werke seien hier entstanden – in der Stadt mit der Donau als „Lebensstrom“, den umliegenden Bergen als „Gottesbergen“, der Wiener Pforte ...
2014 stellte seine einstige Studienkollegin und Gattin, die akademische Malerin Cornelia Hagen-Fuchs, in etwas intimeren Rahmen v. a. ihre Stillleben im Museum aus. Sie selbst bezeichnete sich als „Naturalistin mit Liebe zur Trompe l’oeil Malerei“ – einer Form der illusionistischen Malerei, die Dreidimensionalität vortäuscht. Auch arbeitet sie gerne mit Aquarellfarben, die sie in einer eher unüblichen Art und Weise – in dichten, aufbauenden Schichten – aufträgt.
Nach diesen, nunmehr schon längere Zeit zurückliegenden Einzelausstellungen des Ehepaars Fuchs, will sich die Familie von 7. Juni bis zum 14. September 2025 diesmal generationenübergreifend präsentieren. Neben Michael Fuchs und Cornelia Hagen-Fuchs werden daher auch deren Kinder Clemens Maria und Leni Fuchs mit Werken vertreten sein. Ihre erste künstlerische Ausbildung erhielten beide von ihrem Vater, der ihnen die Grundlagen des figurativen Zeichnens sowie die Techniken der alten Meister vermittelte. Bald gingen die beiden jungen Künstler aber ihre eigenen Wege. Clemens Maria Fuchs lebte und studierte von 2002 bis 2006 in Florenz, u. a. an den renommierten Charles H. Cecil Studios. Dort wird die sogenannte „Sight-Size-Methode“ gelehrt, die schon Maler wie Tizian, van Dyck oder Velázquez anwandten. – Der Maler betrachtet dabei das Modell oder Objekt aus einiger Entfernung, um danach zur Leinwand zu gehen und das zu malen, was er sich eingeprägt hat. – 2006 kehrte Clemens Maria Fuchs nach Österreich zurück. Seither ist er international tätig.
Auch für Leni Fuchs waren das Zeichnen und Malen stets die Konstanten ihres Lebens, wobei die Wurzeln ihrer künstlerischen Ausbildung im Modedesign zu finden sind. Über ihren Bruder kam sie zur „Sight-Size-Methode“, was ihren Zugang zur Kunst maßgeblich beeinflusste. Auf ihrer Homepage schreibt sie sinngemäß, dass die alten Techniken die Grundlagen ihrer Malerei bilden, obwohl sie es liebt, ihren Arbeiten einen zeitgenössischen Touch zu verleihen.
Neben der Verschiedenheit der Techniken und Sujets sind doch auch viele Gemeinsamkeiten in den Werken der vier berühmten Künstler zu finden: sei es in der Vorliebe für das Porträt, Musen bzw. Akte, Landschaften … oder im Realismus des Dargestellten. Die Besucher sind jedenfalls eingeladen, sich in die Bildwelten von Michael, Clemens Maria und Leni Fuchs sowie von Cornelia Hagen-Fuchs zu vertiefen, und auf die Suche nach Gemeinsamkeiten bzw. Unterschieden zu begeben.
Preisanpassung im Stadtmuseum:
Die Eintrittspreise für das Stadtmuseum wurden zuletzt mit STR-Beschluss vom 11. November 2015 festgesetzt. Daher wurde im STR vom 26. Februar 2025 eine Preisanpassung beschlossen, die mit 1. Juni 2025 in Kraft treten wird. Die neuen Preise sind wie folgt:
Sonderausstellung oder Dauerausstellung:
Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren: € 5,-; erm.: € 4,-
Kombikarte (Sonderausstellung und Dauerausstellung):
Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren: € 8,-; erm.: € 6,-
Führungsbeitrag pro Person: € 2,-


