Straßennamen Obere Stadt

Stadtplan Obere Stadt

Obere Stadt


Bäckergasse → Lebsaftgasse: Die Stichstraße, die von der Leopoldstraße in Richtung Hermannstraße führt, wurde zu Ehren des Stiftspriesters Wilhelm Lebsaft benannt. Dieser war bei der zweiten Türkenbelagerung (1683) einer der Verteidiger der Stadt gewesen. 1910 wurde auf Anraten von Chorherr Dr. Pauker eine Erweiterung unter Einbezug des Vornamens vorgenommen, um etwaigen „unwürdigen Späßen“ vorzubeugen.

Johannesgasse → Ortnergasse: Die Verbindungsstraße zwischen Stift und Kardinal Piffl-Platz wurde nach dem stiftlichen Laienbruder Marzellin Ortner benannt. Dieser hatte sich gemeinsam mit dem Priester Wilhelm Lebsaft um die Verteidigung der Stadt während der zweiten Türkenbelagerung (1683) verdient gemacht.

Leopoldigasse → Leopoldstraße: Die zu Ehren des Markgrafen Leopold III. (der Heilige) benannte Straße erstreckte sich vom Rathausplatz bis zum Wiener Tor (am heutigen Roman-Scholz-Platz). 1877 wurde sie mit der Wienergasse, die vom Wiener Tor zur heutigen Wiener Straße führte, zusammengelegt.

Mittergasse → Marzellingasse: Die von der Hermannstraße in Richtung Rathausplatz abzweigende Sackgasse ist ebenfalls dem Andenken an den bereits genannten Laienbruder Marzellin Ortner gewidmet. Diese doppelte Ehrbezeugung ist ein einmaliger Fall in der Klosterneuburger Stadtgeschichte.

Neusiedlergasse → Agnesstraße: Der Weg von der Weidlinger Straße in die Obere Stadt war bis 1877 nach seiner Lage im so genannten Neusiedl benannt. Diese Bezeichnung beschrieb jenen Siedlungsbereich, der bereits im Mittelalter vor den Toren der gut befestigten Oberstadt entstanden war.

Nikolausgasse → Ottogasse: Der ursprüngliche Name erinnerte an die Besitzungen des Passauer Klosters St. Nicolai im Bereich zwischen der Agnesstraße und dem heutigen Sudetendeutschen Platz. 1877 wurde der Straßenzug mit der Quergasse (Verlängerung bis zur Leopoldstraße) zur Ottogasse zusammengefasst. Die neue Benennung sollte an Bischof Otto von Freising, einen Sohn des Markgrafen Leopold III., erinnern. Die klösterlichen Besitztümer bleiben dennoch – dank der nahe gelegenen Nikolaihofgasse – bis heute unvergessen.

Nonnengasse / Karl Resperger-Gasse: 1877 wurde der bis dahin namenlose Weg zwischen Rathausplatz und Schiefergarten zu Ehren des ehemaligen Chorfrauenklosters so benannt. Seit 2009 heißt die nach dem langjährigen Bürgermeister Karl Resperger-Gasse.

Oberer Stadtplatz / Hauptplatz → Rathausplatz: Bis 1877 diente die Bezeichnung einfach zur besseren Unterscheidung vom Unteren Stadtplatz. Zwischen 1934 und 1938 trug er den Namen „Dr. Dollfuß-Platz“.

Schiefergasse → Heißlergasse: Die ursprünglich nach dem Rittergeschlecht der Schiefer benannte Seitengasse der Leopoldstraße musste ihren Namen im Gedenken an den Dragoneroberst Donath von Heißler abgeben. Dieser hatte während der zweiten Türkenbelagerung (1683) mit nur 300 Mann Fußvolk 3.000 Türken abgewehrt. Als Ersatz erhielt die bisherige Fuchsenlucke den Namen Schiefergarten.

Tullnergasse → Buchberggasse: Diese „Richtungsstraße“ war bereits zur Römerzeit der Hauptverkehrsweg zwischen Wien und Tulln. 1877 wurde stattdessen ihre Lage am Fuß des Buchberges hervorgehoben.

Tutzsteig: Aus dem Rittergeschlecht der Tutz gingen mehrere Stadtrichter hervor. Die Benennung der bis 1877 namenlosen Verbindung zwischen Bergstraße (heute Pater-Abel-Straße) und Heißlergasse sollte besonders an Michael Tutz, den Stifter der ebenfalls nach ihm benannten Lichtsäule am Stiftsplatz, erinnern.


13.04.2022

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