Der Begriff Neophyten hat in den letzten Jahren immer wieder für Aufsehen gesorgt. Er bezeichnet gebietsfremde Pflanzen, die ihren Weg in unsere Heimat gefunden haben.
Nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahre 1492 nahm der weltweite Warenhandel rasant zu und damit auch die Ausweitung von Pflanzenarten. Einige von ihnen sind mit Absicht eingeschifft worden und aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken wie Kartoffeln und Tomaten. Allerdings sind viele der unabsichtlich eingeführten Pflanzenarten in ihrer Ausdehnung nur sehr schwer zu kontrollieren und nehmen den regionalen Pflanzen dadurch Stück für Stück den Lebensraum.
Die wirtschaftlichen Beeinträchtigungen, wie hohe Kosten für Bekämpfungsmaßnahmen sowie Schäden in Land- und Forstwirtschaft, sind enorm. Gesundheitliche Einschränkungen wie Allergien sind nicht zu unterschätzen. Ragweed, eine nordamerikanische Pflanze, zählt hierorts zu den stärksten Allergieträgern der Pflanzenwelt und verursacht z.B. Heuschnupfen, Asthma und Kontaktallergien.
Für den Naturschutz in Österreich sind momentan 18 Neophytenarten problematisch, beispielsweise das drüsige Springkraut, die späte Goldrute und der Staudenknöterich. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, empfiehlt es sich, die Neophyten aus dem eigenen Garten fernzuhalten und durch leichter kontrollierbare Ersatzpflanzen (Blutweiderich, Johanniskraut, Becherfarn, etc.) auszuwechseln. Somit kann jeder einen kleinen Teil zur Förderung des Lebensraumes für die heimischen Pflanzen beitragen und kann mithelfen, dieses im wahrsten Sinne des Wortes wachsende Problem einzudämmen.
Mehr Informationen: www.neophyten.net; Universität für Bodenkultur Wien; Land NÖ: Ragweed Information