Geschichte & Bedeutung des Leopoldifestes

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 Der Babenberger Markgraf Leopold III. wurde um 1075 geboren. Der fromme Sinn Leopolds regte ihn zu kirchlichen Stiftungen an. So legte er am 12. Juni 1114 den Grundstein der Stiftkirche in Klosterneuburg. Der Sage nach liegt dem Bau der Stiftskirche die bekannte „Schleierlegende“ zugrunde. Markgraf Leopold III. verstarb im Jahr 1136. Im Jahr 1485 wurde Leopold III. von Papst Innozenz VIII. heilig gesprochen. Um das Landesbewusstsein zu stärken ordnete Kaiser Leopold I. im Jahre 1663 an, dass der „Heilige Leopoldus" als ein Patron und Schutzherr unseres ganzen Landes Österreich in demselben durchgehends und sonderbarer "Andacht“ geehrt werde. Der Sterbetag Leopolds III., der 15. November, wurde zum Landesfeiertag und ist dies bis heute geblieben. Die traditionelle Wallfahrt nach Klosterneuburg erhielt sich bis zum heutigen Tag in dem Brauch des Leopoldifestes. So pilgerten bereits vor mehr als dreihundert Jahren der kaiserliche Hof samt Gefolge, der Klerus und die höchsten Staatsmänner nach Klosterneuburg, um des hl. Leopolds zu gedenken. Sie wurden im Kloster bewirtet, während an das Volk Fleisch, Brot, Wein und silberne Pfennige mit den Bildnissen des Schutzherren und seiner Gattin Agnes verteilt wurden. Diese Spenden mussten später aufgehoben werden und auch der Hof machte das Fest nicht mehr mit. Im Volk erhielt sich aber dennoch der Brauch und kein festlicher Anlass in der Umgebung Wiens blieb so populär wie das Leopoldifest. Heute feiern vor allem Familien mit Kindern; Fleisch, Brot und Wein sind dem Fest in Form der vielen Imbissstände und der Weinverkostung in der Babenbergerhalle geblieben. Für viel Spaß und Unterhaltung sorgt der Vergnügungspark am Rathausplatz.

Fasslrutschen hat alte Tradition

Das „Fasslrutschen“ ist ein alter Brauch wird auf jene Legende zurückgeführt, in der einst der stiftliche Bindermeister den Klosternwirt einen Pantoffelhelden nannte und meinte, er rutsche sogar über das große Fass, wenn es sein Weib verlangen würde. Dem aber widersprach der Wirt mit der Feststellung, dass es dann Kellerbrauch werde, wenn er dies täte. Die Frau, die die prahlerische Rede ihres Gatten gehört hatte, bat ihren Mann, über das Fass zu rutschen und ihr so seine Treue zu beweisen. So hat der Volksmund damit die Vorstellung verbunden, dass dem Fasslrutscher Wünsche in Erfüllung gehen sollen. Gerade zu Leopoldi rutschen tausende Besucher mit Begeisterung über das 1.000 Eimer Fass.