Biogas

Kläranlage

Die Kläranlage Klosterneuburg produziert aus unserem Abwasser Strom und Wärme:  

Täglich verbraucht jeder von uns rund 120 Liter Wasser. Täglich muss die Kläranlage Klosterneuburg rund 6.000 Kubikmeter Abwasser aufbereiten. Das Abwasser wird in einem mehrstufigen Prozess mechanisch und biologisch gereinigt. Der dabei entstehende Klärschlamm wird weiter biologisch verwertet.

Als Klärschlamm wird ein Gemisch aus flüssigen und festen Stoffen bezeichnet, das dem Abwasser im Laufe des Reinigungsprozesses in der Kläranlage entnommen wird. Je nach Herkunft ist der Schlamm unterschiedlich zusammengesetzt: Primärschlamm stammt aus der Vorklärung, wo die enthaltenen Nährstoffverbindungen noch nicht durch Mikroorganismen aufgespalten sind. Überschussschlamm kommt aus der biologischen Reinigungsstufe und enthält viele Mikroorganismen, die Schmutzstoffe aus dem Wasser entfernen.

Der eingedickte Schlamm wird für die energetische Klärschlammverwertung unter Sauerstoffmangel in Faulbehälter geleitet. In diesen riesigen Reaktoren kommen Mikroorganismen zum Einsatz: Sie ernähren sich von den organischen Schmutzstoffen im Schlamm und bilden dabei Faulgas. Der Hauptbestandteil von Faulgas ist Methan.

Um den Bakterien optimale Bedingungen für die Gasproduktion zu bieten, wird der Schlamm in Bewegung gehalten und dabei über Wärmetauscher geleitet. In den Faulbehältern herrscht eine Temperatur von rund 38 Grad Celsius. Der Schlamm bleibt etwa 30 Tage lang im Faulturm. Danach ist er ausgefault, das heißt, dass die Bakterien keine Nährstoffe mehr daraus verwerten können

Das entstandene Faulgas wird gespeichert und anschließend im Kläranlage eigenen Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt. Die Kläranlage Klosterneuburg produziert dadurch jährlich rund 820.000 Kilowattstunden Strom, mehr als 65 Prozent des elektrischen Energiebedarfs für den Betrieb der gesamten Anlage. Die Abwärme des Blockheizkraftwerks wird für die Beheizung der Faulbehälter und sämtlicher Gebäude auf dem Kläranlagegelände genutzt.

Aus Faulgas gewonnene Energie zählt zu den klimafreundlichen regenerativen Energien und ist CO2-neutral.

 

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