Amphibienreichtum gefährdet

Erdkröte im Gras

In Niederösterreich kommen 20 Amphibienarten vor, alleine in Klosterneuburg konnten 15 Arten nachgewiesen werden. Darunter alle in Österreich lebenden Molcharten: Teichmolch, Kammmolch, Donau-Kammmolch, Berg-Kammmolch und Bergmolch. Sie verbringen März bis Juli in Teichen und Tümpeln, danach nachtaktiv an Land.

Jedes Jahr im Frühling begeben sich die Amphibien auf die Wanderung zu den Laichgewässern. Dabei müssen sie auch gefährliche Straßen überqueren. In Maria Gugging gibt es noch Laichgewässer und damit auch wandernde Tiere. Nachdem im Jahr 2021 zahlreiche Kröten überfahren wurden, gibt es seit März 2022 auf Anfrage beherzter Tierschützer gemeinsam mit dem Naturschutzbund Klosterneuburg und mit großer Unterstützung der Straßenmeisterei Tulln einen Amphibienzaun entlang der B14 zwischen dem Gasthaus Waldhof und der Rotkreuzgasse. Die Straßenmeisterei Tulln stellt einen Amphibienzaun auf. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer betreuen den Zaun, indem sie die in Kübel gefallenen Kröten und anderen Tiere sicher über die Straße bringen.

Im Vorjahr wurden 436 Tiere über die B14 in Gugging und ca. 330 Kröten über die Hintersdorferstraße getragen. Nur 15 tote Tiere wurden beklagt. Wer dieses Jahr mithelfen möchte, die Amphibien sicher über die Straße zu tragen, kann sich beim Naturschutzbund unter klosterneuburg@naturschutzbund.at anmelden.

Amphibien, also Frösche, Kröten, Molche und Salamander, gehören zu den gefährdetsten Tiergruppen weltweit. Ihr Lebensraum wird immer weniger. Durch die Begradigung der Flüsse, Boden-Versiegelung (Verbauung, Straßen ...) und Trockenlegungen von Feuchtgebieten sind viele Laichgewässer verschwunden. Auch Pestizide, der Mangel an Nahrung (Insektensterben) sowie Pilzerkrankungen setzen ihnen zu.
Grundstücke, die mit Mauern umgeben sind, können von vielen Tieren nicht genutzt werden, bewusst gesetzte grüne Korridore und Durchgänge würden hierbei Abhilfe schaffen. Ein Teich bietet vielen Tieren wertvollen Lebensraum, die meisten von ihnen sind sehr leise. Das Umsiedeln von Laich oder Kaulquappen ist übrigens verboten.

Zu den Krötenarten gehören v.a. die meist braunen Erdkröten. Sie haben waagrecht-ovale Pupillen mit kupferfarbener Iris und legen drei bis fünf Meter lange Laichschnüre. Sie rufen sehr leise. Nach dem Ablaichen verlassen sie den Teich, um in der Nähe in strukturreichen Gärten im Laub und unter Steinen den Sommer zu verbringen. Sie ernähren sich von Insekten, Spinnen und Schnecken.

Unter den Fröschen unterscheidet man Wasser-, Gras- und Springfrösche sowie den Laubfrosch. Letzterer ist zwar der kleinste, aber lauteste und kommt an eher frisch angelegten Teichen vor, da er eher wenig bewachsene Ufer bevorzugt. Die Wasserfrösche sind oft an vegetationsreichen Teichen zu finden und laichen von Mai bis Juni in Laichballen an Unterwasserpflanzen. Springfrösche und Grasfrösche gehören zu den Braunfröschen, wobei erstere sehr lange Beine haben und nur sehr leise unter Wasser rufen.

Unter den Salamandern ist der Feuersalamander der häufigste Bewohner des Wienerwaldes und auch in Klosterneuburg an Regentagen, v.a. in der Dämmerung in vielen Waldbereichen zu entdecken. Das Weibchen legt zehn bis 80 Larven in klare, fischfreie Bäche. Auch der Lebensraum der Gelbbauch-Unke, die in kleinen, flachen Tümpeln und austrocknenden Gräben lebt, ist durch die Klima-
krise stark gefährdet. Die wärmeliebende Rotbauch-Unke braucht ständig wasserführende, vegetationsreiche Gewässer, und kommt vereinzelt in der Au vor.

06.03.2023

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