100. Todestag von Franz Kafka

Historische Aufnahme vom Sanatorium Hoffmann

Franz Kafka wurde am 03. Juli 1883 in Prag als erstes von sechs Kindern des Galanteriewarenhändlers Hermann Kafka und dessen Frau Julie geboren. Das Geburtshaus, das Haus „Zum Turm“, brannte 1897 nieder. Auf dem 1902 wieder aufgebauten Haus befindet sich eine Gedenkbüste und es beherbergt heute eine Kafka-Ausstellung.

Prag war zu dieser Zeit mit 230.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt der Monarchie. Davon bildeten Deutsche und Juden einen kleinen, kulturell und wirtschaftlich aber wichtigen Anteil. Ca. 32.000 Deutsche lebten in dieser Zeit in Prag. Kafka gehörte dieser deutschsprachigen Minderheit an, die zu einem nicht geringen Prozentsatz wie Kafka jüdisch war. Sein Vater sah trotz seiner eigenen tschechischen Herkunft in der deutschsprachigen Ausbildung von Franz größere Chancen für dessen Zukunft. Daher besuchte Kafka die Deutsche Knaben-Volksschule in Prag-Altstadt sowie das k.k. Altstädter Deutsche Gymnasium und immatrikulierte anschließend an der Deutschen Karlsuniversität. Am 18. Juni 1906 wurde Franz Kafka zum Dr. jur. promoviert (Note: Genügend). Selbstverständlich war er auch des Tschechischen mächtig.

Im August 1917 wurde nach einem Blutsturz Tuberkulose diagnostiziert. Im Juli 1922 wurde der Versicherungsangestellte Kafka krankheitshalber frühpensioniert. Nach Aufenthalten in mehreren Sanatorien verbesserte sich sein Zustand kurzzeitig. Die Krankheit konnte nicht geheilt werden, sein literarisches Wirken aber auch nicht verhindern, denn Schreiben war für ihn das Wichtigste. Am 12. April 1924 kam Franz Kafka schließlich im Sanatorium Hoffmann in Kierling an; in der Nacht des 03. Juni starb er, wie das Kierlinger Sterbeprotokoll im Stadtarchiv berichtet und wurde am 11. Juni in Prag am jüdischen Friedhof in Strašnice beigesetzt.

Im Jahre 1979 wurde in Klosterneuburg die Österreichische Franz Kafka-Gesellschaft gegründet. Diese richtete mit großer Unterstützung der Stadtgemeinde Klosterneuburg im Sterbehaus Kafkas, dem ehemaligen Sanatorium Hoffmann in Kierling, Hauptstraße 187, einen Gedenkraum mit einer kleinen Ausstellung ein. Weiters wurde eine Gedenktafel am Haus angebracht, sowie 1984 eine Kafka-Büste am Himmelbauerplatz enthüllt.


Kafka Gedenkraum in Kierling:

Der Kafka Studien- und Gedenkraum (im ehemaligen Sanatorium Hoffmann, Kierling, Hauptstraße 187) kann zu folgenden Terminen ohne Voranmeldung besucht werden:
Samstag 10. Februar, 10.00 bis 14.00 Uhr
Samstag, 17. Februar, 10.00 bis 13.30 Uhr
Samstag, 24. Februar, 10.00 bis 14.00 Uhr

An allen anderen Tagen ist ein Besuch der Räumlichkeiten, in denen die letzten Lebenswochen Kafkas dokumentiert sind, nach vorheriger Anmeldung unter Tel: 01 / 533 81 59 bzw. E-Mail info@franzkafka.at möglich.


29.01.2024

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