Try5

5 Wochen vielfältig mobil

Im Projekt Try5 - 5 Wochen vielfältig mobil testeten 12 Haushalte in der Region Zukunftsraum Wienerwald eine klimaschonende Mobilität und gönnten ihrem Auto dabei eine Pause.

Schriftzug: Dein Auto hat eine Pause verdient


Über das Projekt

Den Teilnehmer:innen, vom Einpersonenhaushalt bis zur mehrköpfigen Familie, stand während dieser Zeit ein vielfältiges Mobilitätsangebot bestehend aus Car-Sharing, Lasten- und Falträdern, E-Scooter, Bahn und Bus zur Verfügung.

Try5 war ein Projekt der Klima- und Energie Modellregion Zukunftsraum Wienerwald und wurde in Zusammenarbeit mit ÖBB 360° und der TU Wien durchgeführt.

Mann auf einem E-Scooter


Die Teilnahmevoraussetzungen waren:

  • Wohnsitz in der Region Zukunftsraum Wienerwald (Klosterneuburg, Mauerbach, Purkersdorf oder Pressbaum)

    Besitz von mindestens einem Auto im Haushalt

    Bereitschaft zur Teilnahme an der wissenschaftlichen Begleitforschung mittels Tracking-App

    Verfügbarkeit während der Erhebungszeiträume (Jänner 2025) und während der Testwochen 


Ablauf

Step1: Zu Beginn des Projekts wurde ein Monat lang das tägliche Mobilitätsverhalten aller Haushaltsmitglieder erfasst. Dazu hat die TU Wien eine eigene Tracking App entwickeln lassen. 

Step2: Auf Basis dieser Ergebnisse wurde ein individueller Mobilitätscheck durchgeführt und darauf aufbauend ein geeignetes Mobilitätsangebot für die jeweiligen Haushalte zusammengestellt.

Step3: Gemäß den Anforderungen der einzelnen Haushalte, werden gerade in den Gemeinden neu Pop-Up Mobilitätsangebote errichtet.

Step4: zwischen Dienstag, 22. April bis Montag, 26. Mai fanden die Try5 Testwochen statt. 

Frau mit Kind auf einem Lastenrad


Abschluss und Berichte

Die Try5 Testwochen haben im Mai geendet. Für die meisten war es eine sehr angenehme Erfahrung, nur wenige sehnten sich wieder nach ihrem Auto. Oberstes Ziel des Projekts war es, aufzuzeigen, dass eine klimaschonende Mobilität oft einfacher als gedacht möglich ist. Das ist im Projekt auch tatsächlich gut gelungen, und den Teilnehmer:innen  fiel es Großteils leicht, auf ihr Auto zu verzichten.

Im Vergleich des Testzeitraums mit der Vorher-Erhebung zeigen sich folgende Entwicklungen:

  • Der Anteil der Fußwege, der Radwege und des öffentlichen Verkehrs hat stark zugenommen. Teilweise war eine Zunahme um 10% festzustellen. 
  • Die durchschnittlichen Emissionen pro Person und Tag haben von 3,4 kg CO2-Äquivalent auf 1,9 kg abgenommen, was einer Einsparung von 45 Prozent entspricht. In den 5 Testwochen konnte somit insgesamt fast 1 Tonne CO2-Äquivalente eingespart werden 

 

Erkenntnisse der Teilnehmer:innen:

  • Die Möglichkeit des Mitfahrens, z.B. mit Nachbar:innen kann bei rechtzeitiger Planung sehr hilfreich sein
  • Das Fahrrad als Transportmittel eignete sich sehr gut für kurze Wege.
  • Größere Probleme gab es beim ÖPVN aufgrund schlechter Taktungen, fehlender Verbindungen bzw. Anschlüsse am Abend bzw. an den Wochenenden
  • Die wegfinder App der ÖBB ist die ideale Unterstützung um eine Vielfalt an Mobilitätsangeboten finden und nutzen zu können.
  • Ein Faltrad oder ein Tretroller eignen sich sehr gut als Ergänzung zum Öffentlichen Verkehr.
  • Autofrei geht am besten bei gutem Wetter. 
  • Die Fahrten müssen gut geplant sein.
  • Durch Try5 lernten Haushalte die bestehenden Angebote besser kennen.

Die Teilnehmenden waren erstaunt, wie viel tatsächlich ohne Auto möglich ist. So blieb die Motivation auch nach Try5 das Auto wenig/gar nicht zu nutzen allgemein hoch. 

Die Erkenntnisse, wo die größten Hürden und Mängel liegen, aber auch welche Chancen und Möglichkeiten sich ergeben, werden Gemeinden und Projektpartnern zur Verfügung gestellt. Service-Anbieter wie ÖBB 360°, Sharing-Anbieter sowie der regionale Verkehrsverbund können die Ergebnisse nutzen, um ihre Angebote zu optimieren. 


Die Anleitung zur Verbreitung des Leitprojekts und der Handlungsleitfaden für Mobilitätsdienstleister und Gemeinden stehen hier zum Download bereit:

Try5_Handlungsleitfaden-1.pdf herunterladen (0.13 MB)

Try5_Anleitung zur Verbreitung.pdf herunterladen (0.42 MB)