Gesundheitsplan 2040+

Krankenhaus Klosterneuburg

Am 27. März wurde der Gesundheitspakt im Landtag beschlossen. Er bringt eine Neustrukturierung des niederösterreichischen Gesundheitssystems. Die Kliniken werden zu Schwerpunkthäusern, in denen bestimmte Leistungen gebündelt werden. 


Im Jänner 2024 wurde von allen für die Gesundheit zuständigen Regierungsmitgliedern ein parteiübergreifender Prozess ‒ der „Gesundheitsplan 2040+“ - gestartet. Dieser soll die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich für die Zukunft absichern, wie es auf der Website https://land-noe.at/noe/Gesundheitsplan2040.html heißt. Der Plan „vereint Expertenwissen, regionale Bedürfnisse und internationale Erfahrung, um Niederösterreichs Gesundheitssystem nachhaltig zu stärken.“

Die Kliniken werden zu Schwerpunkthäusern, in denen bestimmte Leistungen gebündelt werden. In Klosterneuburg wird ein Zentrum für moderne Altersmedizin entstehen. „Das Klinikum Klosterneuburg bleibt erhalten, und das ist eine gute Nachricht“, so Bürgermeister Christoph Kaufmann. „Der neue Gesundheitsplan sichert den Standort und stärkt die Kompetenzen unseres Klinikums.“ So wird etwa die Tagesklinik ausgebaut. „Der Verlust der Geburtenstation ist ein Wermutstropfen, aber bei lediglich rund 73 Geburten von Klosterneuburgern im Klinikum Klosterneuburg im Jahr 2024 durchaus nachvollziehbar.“, so der Bürgermeister.

Franz Laback, Geschäftsführer der Region Mitte GmbH, über den Ist-Stand und die Rolle des Landesklinikums Klosterneuburg: „Die Zahlen der Geburten haben sich im LK Klosterneuburg von 2017 (662 Geburten) bis 2024 (399 Geburten) um 263 Geburten verringert. Rund 60 Prozent der Geburten im LK Klosterneuburg sind aus Wien. Darüber hinaus ist mit einem Rückgang der Geburtenraten von zusätzlich rund 4 Prozent bis zum Jahr 2030 in der Gesamtregion Mitte zu rechnen.“ Die Auslastung der Gynäkologie läge unter 60 Prozent, zudem stehe im LK Klosterneuburg eine Pensionierungswelle bevor, die auch die Gynäkologie und Geburtshilfe beträfe, so Laback. Die Bündelung von Leistungen erhöhe die Qualität. „Und ganz generell wird es immer herausfordernder, ausreichend Fachpersonal zu finden, so auch im Gesundheitswesen. Unter anderem deshalb, weil allgemein weniger Menschen am Arbeitsmarkt verfügbar sind. Auch vor diesem Hintergrund ist die Konzentration von Angeboten zeitgemäß.“

Hans Casper, kaufmännischer Direktor des LK Klosterneuburg: „Bei allen Maßnahmen gilt immer, dass es fließende Übergänge geben wird. Veränderungen in der bisherigen Struktur werden erst dann getroffen, wenn bessere Varianten bereitstehen. Die Synergien und Vorteile aus dem Zusammenspiel der beiden Standorte Tulln und Klosterneuburg will man künftig noch mehr nutzen. Die Leistungen der Geburtshilfe Klosterneuburg werden ab Juli 2025 am Universitätsklinikum Tulln gebündelt. Und durch die Verlagerung tagesklinischer, elektiver Eingriffe von Tulln nach Klosterneuburg können die OP-Kapazitäten am UK Tulln, vor allem im Bereich der Onkologie, erweitert werden. Durch den demographischen Wandel nimmt das Alter stetig zu. Das Zentrum für Altersmedizin in Klosterneuburg fördert dabei ältere, multimorbide Menschen, um ihre Selbstständigkeit im Alltag wiederzuerlangen oder zu erhalten. Die bereits vorhandene Notfalleinheit sichert die Erstversorgung. Eine sofortige medizinische Versorgung für Patientinnen und Patienten in akuten Notfällen ist rund um die Uhr gesichert. Dieser Weg sichert langfristig die Erhaltung der qualitativ hochwertigen Versorgung in Niederösterreich.“

Der Gesundheitsplan
Gemeinsam mit über 50 Experten aus Medizin, Pflege, Wissenschaft, Sozialpartner und vielen weiteren wurden notwendige Maßnahmen für die künftige Gesundheitsversorgung in Niederösterreich erarbeitet. In jeder Gesundheitsregion sind alle Leistungen in den unterschiedlichen Schwerpunkthäusern vorhanden.

Hintergründe
Die Bevölkerung wandelt sich im Moment besonders stark. Einige Regionen schrumpfen, andere bekommen Zuwachs – somit sind manche Kliniken zu stark ausgelastet, andere viel zu wenig. Mit dem Gesundheitspaket will das Land auf die Folgen der immer älter werdenden Bevölkerung und der Pensionierungswelle aufgrund der sogenannten Baby-Boomer-Generation reagieren. Bis 2040 wird laut Prognosen jeder dritte Niederösterreicher über 65 Jahre alt sein.

 

Informationen dazu auf der Website des Landes :

Was ist der Gesundheitsplan 

Gesundheitsplan_NO-_Empfehlungen_Expertengremium-1.pdf herunterladen (4.59 MB)


14.04.2025

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